Wir haben die wichtige Aufgabe, die uns anvertrauten Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten und sie in dieser Zeit so zu stärken und zu unterstützen, dass sie sich in ihrer Persönlichkeit entwickeln und entfalten können. Dies ist eine Grundvoraussetzung, um in der Gesellschaft seinen Platz zu finden und Zurecht zu kommen.
Gerade in der frühen Kindheit werden hierzu die Weichen gestellt: Ob ein kleiner Mensch zögerlich und ängstlich seinen Weg geht oder ob er zuversichtlich und voll Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten der Welt entgegen tritt. Ob er ein Verständnis für Normen und Werte entwickelt, reflektieren und sich mit seinem, eigenen Verhalten kritisch auseinandersetzen kann, ob er Toleranz und Mitgefühl zeigen kann oder nur das Ego sieht: die frühere Kindheit ist prägend für späteres Handeln und Verhalten.
Die ganzheitliche Förderung des Kindes - basierend auf der Grundlage des christlichen Welt– und Menschenbildes - ist die Grundlage unserer Arbeit.
Somit gehören zu den Bereichen, welche wir besonders fördern:
Entwicklung des Sozialverhaltens
Persönlichkeitsentwicklung
Selbständigkeit
Religiöse Erziehung
Bewegung
Schätzung der Werte/Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur
Musikalische Früherziehung/ Rhythmik
Kreativitätsentfaltung
Bei allem was wir tun: Jedes Kind wird so angenommen, wie es ist – mit all seinen Fähigkeiten, aber auch mit allen „Ecken und Kanten“. Denn nur in einer Atmosphäre, in der ein Kind sich geborgen fühlt, kann es seine Stärken ausbauen und entwickeln. Nur dann wagt es etwas Neues, lernt mit Erfolgen und Fehlschlägen umzugehen.
Kleine Kinder haben ein Recht darauf, ernst genommen zu werden, haben ein Recht auf eine eigene Meinung. Denn: Grundrechte gelten auch für Kinder! Dem Spiel des Kindes, und somit seiner ureigensten Form die Welt zu erleben und zu verarbeiten, messen wir größte Bedeutung bei.
Normen und Werte, Regelverständnis sowie ersten Zugang zum Glauben vermitteln wir nicht schulisch, sondern durch Vorbild, Erleben und Dialog. Basierend auf gezielter Beobachtung ermutigen, unterstützen und fördern wir das Kind in allen Bereichen seiner Entwicklung.
Um diese Ziele zu verwirklichen, steht für uns jedes Kind mit seiner augenblicklichen Lebenssituation und seinem individuellen Entwicklungsstand im Mittelpunkt unserer pädagogischen Tätigkeiten.
Der eigenständige Bildungsauftrag des Kindergartens hat nicht die Aufgabe, Teilfertigkeiten zu trainieren, sondern Grundlagen zu legen.
Es geht im Wesentlichen um das Erwerben von Basisqualifikationen, das heißt um Qualifikationen, die fit machen für das Leben und Lernen im schulischen Sinne erst ermöglichen.
Derartige Basisqualifikationen sind zum Beispiel:
Lern- und Leistungsbereitschaft
Sorgfalt und Zuverlässigkeit
Ausdauer
Verantwortungsbereitschaft
Selbständigkeit
Kritikfähigkeit
Kreativität
Kooperationsbereitschaft – Teamfähigkeit
Toleranz
All diese Fähigkeiten erwirbt ein Kind im und durch das Spiel!
Und diese Kompetenzen sind es, die ein Kind schulfähig machen. Ein Schulkind wird ein Kind jedoch erst in der Schule!
Deshalb findet die Förderung der Kinder bei uns auch nicht in verschulter Form statt sondern dem der Schule vorgelagerten Entwicklungsabschnitt mit eigenen didaktischen und methodischen Regeln.
Deshalb gibt auch das Kinderbildungsgesetz NRW einen eigenständigen Bildungs- und Erziehungsauftrag vor- nicht aber einen Lehrplan!
Zunächst einmal bedeutet Bildung ganz wörtlich: „sich ein Bild machen“. Das heißt, das Kind lernt zunächst unsere Welt kennen, indem es Dinge, die es umgibt, mit seinen Sinnen wahrnimmt: sehen, schmecken, fühlen, riechen, hören. Alles, was es (immer wieder) so erfahren hat, kann es schließlich zuordnen.
Am Beispiel: „Apfel“ wird deutlich: unser Gehirn hat Form, Farbe, Geschmack, Geruch gespeichert und verbindet dies in Bruchteilen von Sekunden mit dem Begriff- wir können uns direkt ein „Bild“ machen. Dies geht nur, weil die ganzheitlichen Begegnungen mit dem Gegenstand abgerufen werden können. Über unsere Erfahrung gelangen wir zur Abstraktionsfähigkeit (Ich kann mir den Apfel bildlich vorstellen, wenn ich nur das Wort höre).
Kinder lernen nicht abstrakt und nicht systematisch, sie lernen:
in Alltagszusammenhängen
anschauungs-
erfahrungs-
handlungsbezogen
Praktisches Beispiel: Popkorn
Wir säen Mais, beobachten das Wachstum, sehen den Reifungsprozess, riechen den Maiskolben, untersuchen ihn, puhlen ihn auseinander / wir lernen, was Mais ist = Wissen!
Nun stellt die Erzieherin Popkorn her – sie zeigt, das Kind beobachtet, das Kind übernimmt die Tätigkeit, kann den Handlungsablauf ernsthaft und selbständig vollziehen = Kompetenz!
Aus Wissens- und Kompetenzerwerb entwickelt sich die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen = Lernbereitschaft (Disposition)!
Aus den positiven Erfahrungen entwickeln sich Arbeitshaltungen wie Ausdauer, Fleiß, kreativer Umgang mit Aufgabenstellungen, Zielstrebigkeit
= Lerneinstellungen
Die Bildungsbereiche lassen sich wie folgt einteilen:
Bewegung
Spiel, Gestalten, Medien
Sprache
Natur und Umwelt
Differenzierung und Wahrnehmung
Innere Verarbeitung
Soziale Beziehungen
Lernen in Sinnzusammenhängen
Forschen / Experimentieren
Alle Bereiche finden sich an jedem Tag im Kindergartengeschehen. In jedem Projekt, welches die Kinder bearbeiten wieder.
Jedoch nicht in Form von „Lehreinheiten“ (Unterrichtsstunden), sondern angepasst an den Entwicklungsstand des Kindes in Form von:
Materialangebot
Raumgestaltung
Spielangebot
Spielbegleitung und Anregung
Erlebnisorientierte Aktivitäten
Teilhaben an den Arbeiten der Erwachsenen